Was ist eine Schraubverbindung?
Eine Schraubverbindung ist eine Verbindung zwischen zwei Bauteilen, bei der ein Gewindebolzen, Unterlegscheiben und Muttern zur Befestigung eingesetzt werden. Besonders im Betonfertigteilbau sind Schraubverbindungen weit verbreitet. Richtig geplant, bieten sie zuverlässige Funktionalität, eine schnelle Montage und wirtschaftliche Vorteile.
Im Vergleich zu Ortbetonverbindungen beschleunigen Schraubverbindungen den Baufortschritt erheblich – die Lastübertragung beginnt sofort nach dem Anziehen der Muttern. Zusätzliche temporäre Abstützungen auf der Baustelle entfallen ebenso wie aufwändige Bewehrungsmontagen vor Ort.
Typische Anwendungen für Schraubverbindungen im Fertigteilbau sind unter anderem:
- Anschluss von Stützen an Fundamente
- Anschluss von Trägern an Stützen
- Gerberverbindung mit dem DELTABEAM® Verbundträger
- Verschraubung aussteifender Wandelemente
Bei der Planung von Schraubverbindungen sind die Toleranzen der angrenzenden Bauteile sorgfältig zu berücksichtigen.
Anschluss von Stützen an Fundamente
Die gängigste Methode zur Verbindung von Fertigteilstützen mit Fundamenten besteht darin, Ankerbolzen in das Fundament einzubetonieren und die Stütze über Stützenschuhe mit den Bolzen zu verschrauben. Der große Vorteil: Die Montage erfolgt schnell und effizient – die teure Kranzeit wird auf ein Minimum reduziert. Nach dem Anziehen der Muttern kann die Stütze sofort vom Kran gelöst werden, eine temporäre Abstützung ist nicht erforderlich. Die Verbindung wird abschließend mit schwundfreiem Vergussmörtel ausgegossen.
Auch Stahlstützen und Verbundstützen lassen sich mit dieser Methode am einfachsten befestigen.
Die Bemessung der Verbindung erfolgt entweder mit dem Peikko Designer® „Column Connection“-Tool oder mit der cloudbasierten Peikko Designer® BOLTED CONNECTION-Software.
Geeignete Produkte aus dem Peikko Sortiment:
- Für leicht bis mittel belastete Stützen:
- HPM® L und HPM® P Ankerbolzen (M16–M39)
- HPKM® und HELKA® Stützenschuhe
- Für hoch belastete Stützen:
Die vorgefertigte Betonstütze wird auf die Ankerbolzen im Betonfundament gehoben.
Anschluss von Trägern an Stützen
Die Art der Verbindung zwischen Träger und Stütze richtet sich nach den auftretenden Lasten. Wenn ausschließlich Vertikallasten übertragen werden müssen, ist die PCs® Verbindung mit verdecktem Konsolanschluss die ideale Lösung – elegant, schnell und einfach in der Ausführung.
Wenn zusätzlich Biegemomente übertragen werden sollen, ist eine Schraubverbindung erforderlich. Dabei wird im Stützenfuß eine COPRA® Muffenverbindung einbetoniert, während im Träger ein BECO® Balkenschuh zum Einsatz kommt. Vor Ort wird der Gewindebolzen in das Innengewinde der COPRA® Muffenverbindung eingeschraubt und mit Unterlegscheibe und Mutter in der Trägerkonsole fixiert.
Montierte PCs® Konsolen - an einer der Konsolen ist ein DELTABEAM® Verbundträger angeschlossen.
Montage einer Stützen-Träger-Verbindung mit einer COPRA® Muffenverbindung und einem BECO® Balkenschuh.
Die Auswahl der passenden Verbindungskomponenten erfolgt bequem über die Kapazitätstabellen in den technischen Unterlagen.
Schraubverbindung für aussteifende Wandelemente
Aussteifende Wandelemente dienen der Ableitung von Horizontallasten in das Fundament. In vertikaler Richtung erfolgt die Lastübertragung über Ankerbolzen und Wandanschlüsse. Der Montageablauf ähnelt dem einer Stützenfußverbindung.
Geeignete Peikko-Produkte für aussteifende Wandverbindungen:
- Für leichte bis mittlere Lasten:
- HPM® L und HPM® P Ankerbolzen
- SUMO® H Wandschuhe
- Für hohe Lastanforderungen:
- HULCO® und PPM® P Hochleistungs-Ankerbolzen
- SUMO® P Wandschuhe